Pünktlich zum zehnjährigen Ju- biläum 2022 haben wir sie in ih- rem Geschäft „Firle und Franz“ besucht und wollten wissen, was sich hinter ihrem Leitspruch „Eco Fair Yeah“ verbirgt. Innen und Außen Ravensburg ist eine Stadt mit lan- ger Geschichte, der gut erhaltene historische Stadtkern belegt, dass hier seit der Renaissance die Kauf- leute Handel betreiben, die Nähe des Bodensees machte die ganze Region zu einem wichtigen Han- delsplatz. In der Marktstraße, nur wenige Schritte vom Zentrum, liegt „Firle und Franz“, das Ge- schäft von Lisa Frank. Die Häuser sind alt, strahlen Ruhe aus und ergeben ein stilvolles Ambiente, die 1c-Lage im Fußgängerbereich ist sowohl für Stammkunden als auch für Laufkundschaft passend. Auch Touristen kommen vorbei, wenn sie auf dem Weg zum „Mehlsack“, einem mittelalterli- chen Wehrturm und Wahrzei- chen der Stadt, unterwegs sind. Die relativ kleinen Schaufens- ter sind dem Alter des Gebäudes geschuldet, ein mobiler Kunden- stopper übernimmt daher die Funktion des Eyecatchers. Das Geschäft wird über einen kleinen Durchgang betreten, der mit Schaukästen weitere Präsentati- onsflächen bietet. Die Innenräu- me sind zwar relativ schmal, bie- ten aber immerhin 80 Quadrat- meter Verkaufsfläche, zusätzlich kommen 40 Quadratmeter für das Atelier hinzu. Der vordere Be- reich ist der saisonalen Mode vor- behalten, Oberbekleidung, Wä- sche und Basics für Damen sowie Basics für Herren. Im Durchgang befindet sich die Kinderkleidung, daran schließt sich eine erstaunlich große Jeansauswahl an. Direkt da- hinter liegt das Atelier, doch da- von später mehr. Ergänzt wird das Angebot von Accessoires wie Ta- schen und Schals sowie ein wenig Schmuck. Das Angebot Das Sortiment ist farbenfroh durchmischt und nicht nach Stil oder Farben geordnet. Aber: Blu- sen hängen bei Blusen, Jacken bei Jacken, Röcke bei Röcken – so muss man sich Zeit nehmen, das Sortiment zu erforschen, gerade wenn man etwas zum Kombinie- ren sucht. „Einfacher ist es natür- lich uns zu fragen wenn man et- was Bestimmtes haben will, Bera- tung ist schließlich unsere Stärke.“ erklärt uns die junge Inhaberin, und fährt fort: „ Von jedem Teil haben wir nur ein bis zwei Grö- ßen hängen, aus Platzgründen. Die anderen Größen holen wir auf Nachfrage aus dem Lager. Nur so können wir unser Sorti- ment so breit aufstellen. Das er- klären wir natürlich den Kundin- nen und Kunden gleich zu An- fang, das ist Teil der Beratung.“ Umrahmt werden die hängenden Textilien von Pullis und Hosen, oben auf den Regalen thront eine große Auswahl an Taschen und Rucksäcken. Die Einrichtung ist größten- teils modern, effektvoll kontras- tiert durch Mobiliar mit dem Charme der 50er Jahre. Einige kompakte Sesselchen verbreiten ein wenig Wohnzimmercharakter und sind nicht nur Sitzmöbel son- dern eben auch Teil der Dekora- tion. Im Bereich mit der Kinder- kleidung stehen hingegen deutlich LADENPORTRAIT kleinere Stühle, ein Tisch mit Pa- pier, Malstiften und Bilderbü- chern lässt keinen Zweifel daran, wer sich hier aufhalten soll. „Das ist der wichtigste Bereich im gan- zen Geschäft.“ meint Lisa Frank lachend. „Hier wollen alle Kinder hin, und die Eltern können sich in Ruhe umsehen. So etwas sollte wirklich in keinem Geschäft feh- len. Und die Kinder freuen sich, dass ihre Bilder hier an der Wand hängen.“ Kinder sind ein weiteres Stichwort: Für Babys und Klein- kinder ist das Sortiment groß, und gerne würde Frank auch Kleider für die älteren Kinder bis Größe 164 anbieten. Das allerdings ist nur schwer zu realisieren, das An- gebot der Hersteller ist in dem Be- reich klein. Nur zwei Schritte weiter, und schon wird alles blau, zumindest überwiegend. Hier warten ein paar hundert Jeans auf Käuferin- nen und Käufer – Moment, wie viele? „Wir haben die größte Aus- wahl an Bio-Jeans in der Region, und das hat sich herumgespro- chen.“, erzählt Lisa Frank, durch- aus mit ein wenig Stolz. „Mit drei wichtigen Herstellern können wir jeden Bedarf abdecken. Wir ha- 67